„All die schönen Frauen im Hafen von Havanna – Unbeglückt! und alles nur wegen der Judenschweine!“
Alfred, er spielt einen Nazi, der sich insgeheim freut Gustav Schröder als Kapitän abzulösen um seinem Hass auf die von der Poliltik geächteten Passagiere freien Lauf lassen zu können. Für sein Ziel nimmt er eine Meuterei an Board in Kauf. Er selbst gerät auch an seine Grenzen wenn es darum geht die Flüchtlinge als einzelne Individuen kennenzulernen. Da bleibt immer diese Angst vor dem Fremden.
„Wenn ein Mann auf mich steht, dann muss er mehr kämpfen!“
Ela ist ist eine moderne, voll assimilierte Türkin, alleinstehend, ein Sohn, und spielt die Jüdin Elsa, die mit Paul verheiratet ist und mit ihm ein Kind hat. Elsa ist glücklich, dem Naziterror entflohen zu sein und umarmt die Ungewissheit – sie freut sich auf den Neuanfang, im Gegensatz zu Paul.
Faizah, 50, ist eine muslimische Flüchtlingsfrau aus Syrien, die ihre Familie auf dem Mittelmeer hat ertrinken sehen. Sie ist seitdem traumatisiert. Zum Theater geht sie nur, weil sie vom Flüchtlingsamt dafür Geld erhält. Wird es den anderen gelingen, sie zu integrieren?
Gerburg ist Küchenkraft auf der St. Louis. Sie ist fleißig und unauffällig, spürt aber auch, dass mit den Passagieren zunehmend unfair umgesprungen wird – und das macht ihr zu schaffen. Anders als andere Menschen hat sie ihrer ganzen Besonderheit noch nicht verlernt, spontan ihre Gefühle zu zeigen.
„… 36 Tage von Hamburg nach Antwerpen, das hätte man schneller haben können! …“
Gustav Schröder, Kapitän der St. Louis hat alles dafür getan, die fliehenden Juden an Board als das zu behandeln, was sie waren: zahlende Menschen auf einer Kreuzfahrt. Im Hamburger Hafen gibt es eine Gedenkplakette für ihn. Er ist historische der Gegenentwurf zu dem was wir heute als Schlepper auf dem Mittelmeer erleben müssen..
„Ja, was glauben Sie denn? Alle wollen an den Flüchtlingen verdienen.“
Jacob, der hochmotivierte Jungschauspieler, der gerne mal seine eigene Ideen über jeglichen dramaturgischen Zusammenhang stellt und gleichzeitig immer skeptisch gegenüber allen Gefüchteten bleibt. Ganz nach dem Motto: ‚Ihr würdet uns doch alle umbringen wenn ihr könntet, das trägt Allah euch doch so auf.“
„Machen wir jetzt doch Film?“
Jens, ein gut aussehender Steward an Bord der St Louis. Er geht ordnungsgemäß seinem Dienst nach und ist ein braver Deutscher, der, wenn es sein muß auch schon mal fremdenfeindlich wird. Alles immer im Dienste der Sache.
Lamara ist eine alleinstehende Mutter Anfang 30 aus Lybien, die mit ihrer Tochter Amira zu den Proben kommt. Da trifft es sich gut, dass eine Schauspielerin abgesprungen ist. Paul entscheidet, Lamara für diese Rolle einzusetzen – und Amira für ihre Tochter Sophia. Obwohl Amateure kriegen die beiden das aufgrund ihrer Geschichte wunderbar hin.